Der Kirchenbegriff vor und nach dem II. Vatikanum
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Das durch das Zweite Vatikanische „Konzil“ definierte neue Selbstverständnis der katholischen Kirche markiert den entscheidenden Umbruch des Glaubens, von dem die neue Theologie und die nachkonziliaren ökumenischen Bestrebungen nur die Folge sind.
In drei Teilen erläutert Dr. Schüler zunächst das traditionelle Selbstverständnis der katholischen Kirche, das sich in den Begriffen „Volk Gottes“, „Leib Christi“ und „Braut Christi“ widerspiegelt. In einem philosophischen Exkurs erarbeitet er danach die Grundlagen dafür, die während des Konzils vorgenommenen Änderungen beurteilen zu können. Schließlich zeigt er auf, wie die Verselbständigung von Glaubenselementen, die nicht länger als Aspekte einer großen Glaubenswahrheit betrachtet werden, im Konzilsdokument „Lumen gentium“ zu einem neuen Volk-Gottes-Begriff führen, der es zuläßt, von einer Reinigungsbedürftigkeit der katholischen Kirche zu sprechen und anderen Religionen eine Heilsbedeutung zuzuerkennen.